Neues aus Coffee Bay

Es ist mal wieder an der Zeit, um von meiner aufregenden Zeit hier in Coffee Bay zu berichten.

Seit dem letzten Eintrag ist erstaunlich viel passiert und es fällt mir nicht leicht all diese Erlebnisse zu ordnen und herunter zu schreiben, geschweige denn wo ich überhaupt anfangen soll.

 

Zunächst einmal zur Schule: Es könnte nicht besser laufen. Die Kiddies fangen an, uns zu respektieren und jede Sportstunde mit den Kleinen macht unendlich viel Spaß. Auch wenn es manchmal sehr chaotisch ist, wenn einige nicht mit machen, oder der eine oder andere die Bälle klaut, kann ich doch sagen, dass ich sehr froh bin, dass alles hier zu machen!

 

Vor ein paar Wochen hatten wir ein Sportturnier an unserer Schule, von dem wir auch erst am Tag davor erfuhren. Die Gegner waren, wie der Zufall so will, die Xhora Mouth J.S.S. Von Mara und Feix aus Bulungula. Gespielt wurde in Boys-Soccer, Netball, Volleyball und Softball. Das Turnier verlief leider zugunsten von Mara und Felix und so konnte Coffee Bay nicht einen Sieg einfahren. Das bedeutet: Trainieren! Die Revanche wird kommen. Zieht euch warm an!

 

Letzten Donnerstag gingen Rosa und ich nichtsahnend zur Schule um unsere Nachmittagsprojekte Soccer und Hockey anzubieten. Doch als wir ankamen waren noch ungewöhnlich viele Schüler in der Schule und uns wurde gesagt wir sollten noch warten, bevor wir mit den Projekten anfangen.

Plötzlich rannte alle aus dem Nichts in einen Klassenraum und setzen sich. Auch wir sind in den Klassenraum gegangen und haben uns leise am Rand hingesetzt. Auf einmal fingen alle Kindern an zu singen und zu klatschen. Wir waren wohl in einer Musikstunde? Wir wussten die nächsten 60 Minuten nicht was in diesem Klassenraum passiert, da wir ja kaum etwas verstanden. Immer wieder wurde gesungen, getanzt und einige Schüler kamen schick gekleidet in den Raum und es sah beinahe so aus wie eine Hochzeit? Als es dann so plötzlich wie es angefangen hatte auch vorbei war, klärte uns die Lehrerin auf, es hätte sich nur um eine Fake-Hochzeit gehandelt, ein Theater also . Als wir ihr erzählten, wir hätten es für real gehalten, konnte sie sich vor Lachen kaum halten.

 

Vor einiger Zeit erreichte eine Hitzewelle Coffee Bay, sodass wir an einem Freitag Nachmittag mit den Kindern nach den Projekten zum Strand gehen konnten. Die Schüler haben von uns Schwimmsachen bekommen, die die ehemaligen Freiwilligen als Sachspende gesammelt hatten. Da die Idee sehr spontan entstand, wussten wir nicht, wer von der Kindern gut schwimmen kann und wer nicht. Wir mussten uns also zunächst darauf verlassen, dass alle Kindern schwimmen können!

Zum Glück verlief alles gut: Die Kindern wussten, wie weit sie sich hineinwagen können und wer lieber nur vorne plantschte.
Am Strand wurden wir von zwei Schweizern und einen Amerikaner angesprochen. Tylor, der Amerikaner, wird hier in Coffee Bay an einer Pre-School für 3 Monate als Volunteer arbeiten.

Am Samstag Abend gingen wir dann alle zusammen zu Papazellas (der wohl besten Pizzeria der Welt) und tauschten unsere Plänen für den nächsten Tag aus. Die Jungs hatten die schöne Idee, am Sonntag Morgen in die Kirche zu gehen und so trafen wir sie am nächsten Morgen zum Einsammeln am Coffee Shack.

 

Die Kirche war anders als ich sie mir vorgestellt hatte. Die Kirche war vielmehr ein normaler Raum mit Plastikstühlen und einem Tisch vorne. Als wir ankamen saßen schon einige Menschen auf ihren Plätzen. Wir hatten das Glück Yvonne zu haben. Eine Einheimische, die für den Volunteerservice von Tylor und den Schweizern zuständig war. Sie sagte uns wo wir sitzen konnten.

Als wir saßen fing die Kirche auch an. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Es ist etwas KOMPLETT anderes als in Deutschland.

Es ist erstaunlich wie spontan und gut Südafrikaner singen können. Aus dem Nichts fängt eine Frau an zu singen und alle anderen stimmen ein. Ich habe mich ein bisschen gefühlt wie in dem Film „Sister Act“.

Die Kirche an sich dauert mehrere Stunden, jedoch sind wir früher gegangen, was nicht als unhöflich angesehen wird. Der Pastor hat uns noch die Möglichkeit gegeben uns vorzustellen und wir wurden freundlich von der Gemeinde begrüßt.

 

Nach der Kirche sind wir mit den drei Jungs zum Mapuzi-River gefahren. Ein wirklich toller, unberührter Ort an der Wild Coast. Man fühlt sich ein wenig wie im Dschungel wenn man oben auf den Klippen steht und in Richtung der Berge schaut. Nach einem erfrischendem Bad ging es dann wieder zurück. Auf dem Rückweg kamen uns die Menschen aus der Kirche entgegen, was bedeutete , dass die Kirche erst 4 Stunden später zu Ende war!

 

Vom 08. bis zum 11. September hieß es für die Coffeeungula-Gruppe dann endlich: Boat Race wir kommen – Roadtrip nach Port Alfred.

Das alljährliche Boat Race in Port Alfred steht in Verbindung mit einem Musikfestival direkt am Fluss, auf dem auch Rio-Silbermedalliengewinner um die Wette rudern.

Am Donnerstag haben wir uns dann auf den Weg nach East London gemacht. Mit den East London Leuten ging es dann am Freitag Richtung Port Alfred. Auf dem Weg konnte man sehr viele kleine Affen sehen und allgemein ließen sich schon Unterschiede zu der Landschaft der Wild Coast erkennnen.

Am Festivalgelände angekommen haben wir noch beim Sonnenschein unsere Zelten aufbauen können. Im Laufe des Abends fing es leider an zu regnen und es hört bis Sonntag morgen nicht mehr auf. Leider wurden unsere Zelte vom ganzen Wasser so überflutet, dass Matthes und Ich in unserem Mietwagen schlafen mussten. Jedoch hinderte das Wetter uns nicht daran die Zeit mit allen Freiwilligen, auch aus Port Elisabeth und J-Bay, zu genießen.

 

Seit einiger Zeit haben wir zusätzlich in einer Tischlerei zu tun. Dort werden Stühle und Tische für Kinderheim und Schulen hergestellt. Wir müssen schleifen, schrauben und auch lackieren. Mit den beiden Inhabern Chris und Herbert verstehen wir uns sehr gut, weshalb wir auch schon zusammen gebraiit haben.

 

In nächster Zeit steht das Seminar an und in den Frühlingsferien möchte uns East London besuchen kommen.

 

 

Das war's erst einmal von mir aus Coffee Bay!

Euer Leon

Kommentar schreiben

Kommentare: 5
  • #1

    Hanna Schweer (Sonntag, 18 September 2016 16:46)

    Toller Bericht - wunderschöne Bilder. Ich vermisse dich. In Liebe, Deine Mama

  • #2

    Elena Hempel (Sonntag, 18 September 2016 18:12)

    Ich habe gerade auf fb deinen Post gesehen und dachte ich lese mal ob du dich auch schon in SA verliebt hast. Es hört sich Mega cool an! Und ich vermisse die 2 Wochen die ich da war noch mehr! Fahr auf jedenfall in die drakensberg und mach Canopy oder auch zip line Tour genannt. Oder in ein Reptile Center!
    Mach noch viele Braai's! ;) viel Spaß noch und genieß es!
    Lg elena

  • #3

    Nicki (Sonntag, 18 September 2016 21:13)

    Wow Wahnsinn! Ganz toll was ihr da macht. Lars hat mir vorhin erzählt das du einen Blog schreibst... Bin echt begeistert.
    Freu mich auf deinen nächsten Eintrag.
    Liebe grüße aus Bordenau von Mir, Lars und Mila :)

  • #4

    Yanneck (Dienstag, 20 September 2016 13:23)

    Hey Leon,

    komme gerade vom Rückkehrseminar mit deinen Vorgängern - war klasse!
    Ich hoffe ich schaffe es öfter mal hier vorbei zu schauen.

    Mach weiter so!

    Viele Grüße,
    Yanneck

  • #5

    Gabi Unterberger (Montag, 14 November 2016 17:11)

    Komme ca am 13.04.nach Coffeebay.Sind Lehrerinnen aus Tirol, Austria und auf der Durchreise. Braucht ihr Material für eure Schule? Schreibsachen....muss leicht transportabel sein.
    Lg Gabi und Mirjam Gitti und Klaus